05.06.2025 • von Jonas Kellermeyer

Was ist Open Innovation?

Regelmäßig wollen wir euch mit den wichtigsten Konzepten und Begriffen vertraut machen, die im Rahmen unseres R&D-Prozesses eine tragende Rolle spielen. Heute soll es dementsprechend um den Ansatz der Open Innovation gehen.

Was ist Open Innovation?

Open Innovation bezeichnet einen Ansatz, bei dem Unternehmen ihre internen Forschung & Entwicklungs-Aktivitäten (R&D) durch die gezielte Einbindung externer Partner, Kunden und Start-ups erweitern. Bei Open Innovation werden Ideen, Technologien und Know-how nicht nur im eigenen Haus entwickelt, sondern bewusst nach außen getragen und von externen Quellen ergänzt. Open Innovation basiert auf der Prämisse, dass Wissen geteilt werden muss, um Innovation zu beschleunigen: Es verbindet unternehmensinterne Ressourcen mit externem Expertenwissen. Durch die Netzwerklogik der Open Innovation lassen sich neue Produkte schneller auf den Markt bringen, da Firmen sowohl eigene Patente als auch externe Technologien lizenzieren, kaufen oder gemeinsam entwickeln können.

Beispielhafte Applikationen von Open Innovation

Hier fünf typische Szenarien, in denen Open Innovation erfolgreich eingesetzt wird:

1. Crowdsourcing-Plattformen für Ideenwettbewerbe
Unternehmen wie Procter & Gamble oder BMW nutzen Open Innovation, indem sie eigene Crowdsourcing-Plattformen starten. Auf diesen können sich externe Innovatoren, Studierende oder Hobby-Tüftler vernetzen und/oder Ideen einreichen, um konkrete Produktentwicklungs-Challenges zu lösen. Die besten Vorschläge werden prämiert und in die Entwicklungspipeline des Unternehmens übernommen.

2. R&D-Partnerschaften mit Start-ups
Viele Konzerne gehen im Rahmen von Open Innovation Joint Ventures oder strategische Partnerschaften mit Start-ups ein. Ein Beispiel ist Siemens, das in Innovations­zentren gezielt Start-ups fördert und deren Technologien in seine Produktions­prozesse integriert, um schneller auf Markttrends reagieren zu können.

3. Technologie-Scouting und Lizenzierung
Beim Open Innovation-Ansatz scouten große Unternehmen weltweit Patente oder Forschungsarbeiten an Universitäten und übernehmen diese Technologien via Lizenzvergabe. So kann beispielsweise ein Automobil­hersteller eine Akku-Patente einer Uni lizenzieren, um in der E-Mobilität schneller voranzukommen, statt eigene Grundlagenforschung betreiben zu müssen.

4. Open-Source-Projekte und Community-Entwicklung
In der Software-Branche ist Open Innovation oft gleichbedeutend mit Open Source. Firmen wie Red Hat, IBM oder SAP nutzen Open Innovation, indem sie den Source Code öffentlich zugänglich machen und über Communities neue Features integrieren. Der gemeinsame Beitrag externer Entwickler:innen treibt die Software-Qualität und Innovationsgeschwindigkeit voran.

5. Co-Creation-Workshops mit Kunden und Lieferanten
Open Innovation kann auch intern-extern stattfinden: Ein Möbel­hersteller lädt in Open Innovation-Workshops seine besten Kunden, Lieferanten und Designer ein, neue Möbelkonzepte oder Nachhaltigkeits-Strategien zu erarbeiten. Dieses Co-Creation-Format nutzt externes Feedback direkt in der Produktgestaltung und fördert zugleich die Kundenbindung.

Fazit zu Open Innovation

Open Innovation bietet Unternehmen die Chance, Innovationsprozesse zu beschleunigen, indem sie intern aufgebautes Wissen mit externen Quellen verknüpfen. Mit Open Innovation lassen sich Forschungskosten senken, Time-to-Market verkürzen und wettbewerbsfähige Produkte effizienter entwickeln. Wer Open Innovation strategisch umsetzt, profitiert von einem kontinuierlichen Ideenaustausch, reduziert Entwicklungsrisiken und stärkt zugleich die Zusammenarbeit mit externen Partnern. Open Innovation ist somit ein zentraler Baustein moderner Innovationsmanagement-Strategien, eine zukunftsweisende Win-Win-Strategie.

Über den Autor

Jonas ist Kommunikationsexperte und zeichnet sich seinerseits verantwortlich für die sprachliche Darstellung der Taikonauten, sowie hinsichtlich aller öffentlichkeitswirksamen R&D-Inhalte. Nach einiger Zeit in der universitären Forschungslandschaft ist er angetreten, seinen Horizont ebenso stetig zu erweitern wie seinen Wortschatz.