03.07.2025 • von Jonas Kellermeyer

So funktioniert Innovationsberatung

Ein voller Schreibtisch mit Innovations-Dokumenten, einem Laptop und Büchern – verzerrt durch Bewegungsunschärfe

Innovationsberatung hat sich zu einem unverzichtbaren Bestandteil der Unternehmensstrategie entwickelt. Unternehmen, die wettbewerbsfähig bleiben und sich den ständig ändernden Märkten anpassen möchten, setzen zunehmend auf externe Expertise, um innovative Ideen zu entwickeln und umzusetzen. Doch wie funktioniert Innovationsberatung eigentlich? In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf den Prozess und die wesentlichen Vorteile der Innovationsberatung.

Was ist Innovationsberatung?

Innovationsberatung ist eine Tätigkeit, die mit dem Prozess verbunden ist, durch den Unternehmen bei der Entwicklung und Umsetzung neuer Ideen, Produkte oder Geschäftsmodelle unterstützt werden. Es geht darum, kreative Lösungen für Herausforderungen zu finden und Unternehmen zu helfen, in ihrer Branche als Vorreiter und Trendsetter zu agieren, anstatt den Entwicklungen lediglich hinterherzulaufen.
Dabei sind es vorrangig die folgenden Ziele, die es im Rahmen einer Innovationsberatung zu erreichen gilt:

  • Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit
  • Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen
  • Optimierung von Geschäftsprozessen
  • Schaffung von Lösungen für langfristige Nachhaltigkeit

Der Innovationsprozess: Schritt für Schritt

Der Prozess der Innovationsberatung lässt sich in mehrere wesentliche Phasen unterteilen, die wir grob in fünf individuelle Schritte unterteilen:

1. Analyse und Zieldefinition
In der ersten Phase geht es darum, die spezifischen Bedürfnisse und Herausforderungen des Unternehmens zu verstehen. Dies beinhaltet:
Markt- und Wettbewerbsforschung: Die Analyse von Trends, Wettbewerbern und Zielgruppen steht am Anfang einer jeden Innovationsberatung.
SWOT-Analyse: Identifikation von Stärken, Schwächen, Chancen und Bedrohungen für das jeweilige Geschäftsmodell.

Die Zielsetzung dieser ersten Phase ist es neben einem Überblick über den Status quo auch die Festlegung konkreter Innovationsziele anzugehen.

2. Ideengenerierung und Kreativitätstechniken
In dieser Phase wird das kreative Potenzial des Unternehmens freigesetzt. Berater:innen setzen hier oft auf etablierte Kreativitätstechniken wie u.a.:
Design Thinking
Brainstorming
Mind Mapping
Cross-industry Innovation

Ziel dieser Phase ist es, innovative Ideen zu entwickeln, die das Unternehmen weiterbringen und langfristige Wettbewerbsvorteile zu sichern versprechen.

3. Konzeptentwicklung und Prototyping
Sobald vielversprechende Ideen identifiziert wurden, geht es unmittelbar in die Konzeptentwicklung:
Prototyping: Die Entwicklung erster Prototypen hilft dabei, die Machbarkeit der Ideen zu testen; dabei bieten MVPs (Minimal Viable Products) eine Möglichkeit, die Machbarkeit der Idee anzudeuten (Proof of Concept).
Feinschliff: Die entwickelten Ideen und entsprechenden Konzepte müssen entsprechend der initialen Research-Ergebnisse angepasst und verfeinert werden.
Feedback und Validierung: Schließlich gilt es in dieser Phase noch Rückmeldungen von Stakeholdern und potenziellen Kund:innen einzuholen.

4. Umsetzung und Implementierung
Nachdem also die generelle Machbarkeit unter Beweis gestellt wurde, geht es in der folgenden Phase um das endgültige Produkt oder die zu entwickelnde Lösung, die letztlich auf den Markt gebracht werden soll:
Projektmanagement: Ein wichtiger Aspekt jeder Aktivität, ist die Sicherstellung der stets planmäßigen Umsetzung innovativer Maßnahmen. Projektmanagement ist dementsprechend gerade in dieser Phase äußerst wichtig.
Ressourcenmanagement: Ebenso essenziell kann die Zuweisung von Budget, Personal und ggf. auch von anderen Materialien sein. 
Markteinführung: Sind die Hürden bis hierher genommen, geht es um die Umsetzung der Markteinführungsstrategie. Hierzu zählen neben der Etablierung von Vertriebswegen vor allem auch die strategische Planung von Marketingkampagnen.

5. Erfolgskontrolle und Anpassung
Nach der Markteinführung ist es wichtig, die Leistung der Innovation zu überwachen und in iterativer Manier kontinuierlich Anpassungen vorzunehmen:
Monitoring: Die Erhebung wichtiger Daten zur Nutzung und Performance der Innovation umfasst vor allem Informationen über online Zugriffe und/oder Absatzzahlen über Dritte.
Optimierung: Wer sein Produkt liebt, der nimmt stetig auch Anpassung der Produkte und mit ihnen verbundenen Prozesse vor.

Methoden und Tools der Innovationsberatung

Alle Beteiligten an der Innovationsberatung greifen auf eine Vielzahl von Methoden und Tools zurück, die dabei helfen, den Innovationsprozess zu strukturieren und ihn maßgeblich zu beschleunigen. Einige der bekanntesten Methoden umfassen:

  • Design Thinking: Ein nutzerzentrierter Ansatz, der dabei hilft, Lösungen aus der Perspektive des Endverbrauchers zu entwickeln. Jedes Ergebnis eines Design Thinking Prozesses löst auch immer ein real existierendes Problem.
  • Lean Startup: Bei Lean Startup handelt es sich um eine agile Methode zur schnellen Validierung von Geschäftsideen durch experimentelles Testen.
  • Open Innovation: Die Einbeziehung externer Quellen, wie zum Beispiel Kunden oder Partnern, zur Ideenfindung und Problemlösung ist im Rahmen von Open Innovation äußerst wichtig.

Die Rolle der Innovationsberater:innen

Innovationsberater:innen fungieren vornehmlich als externe Expert:innen, die nicht nur kreative Ideen liefern, sondern auch – je nach Bedarf – als Moderator:innen, Coaches und Projektmanager:innen agieren. Die Aufgaben der Innovationsberater:innen beinhalten unterdessen die folgenden Tätigkeiten:

  • Strategische Beratung: Vor allem geht es um die Unterstützung bei der Entwicklung und Ausführung einer langfristigen Innovationsstrategie.
  • Prozessoptimierung: Ein wichtiger Aspekt hierbei ist v.a. die Verbesserung bestehender Innovationsprozesse innerhalb des Unternehmens anzugehen.
  • Change Management: Da die gemachten Unterschiede auch langfristig wirken sollen, ist Unterstützung bei der Veränderung der Unternehmenskultur eine weitere wichtige Betätigung.
  • Technologieberatung: Bei jedem Innovationsprozess geht es immer auch um die Identifikation und die sach- und fachgerechte Integration von neuen Technologien und digitalen Lösungen.

Warum ist Innovationsberatung wichtig?

Innovationsberatung bietet allen Unternehmen – auch KMUs –, die unter teils massivem Innovationsdruck stehen, zahlreiche Vorteile:

  • Wettbewerbsvorteil: Durch die Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen bleibt das Unternehmen wettbewerbsfähig und ist in der Lage, sich weiter zu entwickeln.
  • Expertise: Durch den konzertierten Einsatz von Innovationsberater:innen, ist es möglich, Spill-Over-Effekte zu nutzen, da tiefgreifende Fachwissen und Erfahrung aus verschiedenen Branchen mitgebracht wird.
  • Ressourcenoptimierung: Durch den Blick durch eine externe Brille kann ein Unternehmen lernen, seine internen Ressourcen effizienter einzusetzen.
  • Kreativitätsboost: Von außen können neue Ideen und Perspektiven auf Sachverhalte hindeuten, die intern möglicherweise übersehen werden.

Fazit: Innovationsberatung als Schlüssel zu langfristigem Erfolg

Innovationsberatung ist für Unternehmen von entscheidender Bedeutung, wenn es darum geht, in einem sich ständig verändernden Marktumfeld wettbewerbsfähig zu bleiben. Durch den Einsatz von kreativen Methoden, strategischer Beratung und einem adäquat strukturierten Innovationsprozess können Unternehmen nicht nur ihre bestehenden Produkte und Dienstleistungen verbessern, sondern auch völlig neue, zukunftsfähige Lösungen entwickeln. Kurzum: Wer auf Innovationsberatung setzt, investiert in die unternehmerische Zukunft und hilft dabei, einen neuen Status quo zu etablieren, den es in Zukunft ebenso konsequent zu hinterfragen gild – ad infinitum.

Über den Autor

Jonas ist Kommunikationsexperte und zeichnet sich seinerseits verantwortlich für die sprachliche Darstellung der Taikonauten, sowie hinsichtlich aller öffentlichkeitswirksamen R&D-Inhalte. Nach einiger Zeit in der universitären Forschungslandschaft ist er angetreten, seinen Horizont ebenso stetig zu erweitern wie seinen Wortschatz.

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