17.09.2025 • von Jonas Kellermeyer

Garantierter Erfolg durch starke Innovationspartner

Mann mit Sicherheitskleidung vor einem Windpark.

Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass wirtschaftlicher Erfolg eine überaus strategische Angelegenheit ist. Gerade im Hinblick auf zukünftige Wettbewerbsvorteile kann sich die Zusammenarbeit mit einem Innovationspartner besonders lohnen. Interdisziplinäre Teams liefern zusehends frische Perspektiven auf eingefahrene Prozesse und tradierte Glaubenssätze – ein entscheidender Faktor, der vor allem kleinen und mittleren Unternehmen (KMUs) zugutekommt.

Was ist ein Innovationspartner?

Ein Innovationspartner ist ein externer oder interner Akteur, der Unternehmen dabei unterstützt, kreative Ideen in marktfähige Produkte, Dienstleistungen oder Prozesse zu verwandeln. Dabei geht es nicht nur um klassische Beratung, sondern um einen echten Co-Creation-Prozess: von der Ideenfindung über Prototyping bis hin zur Markteinführung.
Innovationspartner stellen Know-how, Ressourcen und Netzwerke bereit, die Unternehmen oft selbst nicht haben – und wirken so als Katalysator für nachhaltige Entwicklung.

Vorteile der Zusammenarbeit mit Innovationspartnern

Die Zusammenarbeit mit einem Innovationspartner ist auf ganz unterschiedlichen Ebenen gewinnbringend. Gemein ist ihnen allen ein direkter Einfluss auf die unternehmenseigene Resilienz.

  • Schnellerer Innovationszyklus
    Durch Zugriff auf externe Expertise werden Entwicklungsprozesse massiv beschleunigt.
  • Risikominimierung
    Iteratives Testen und kontinuierliches Feedback senken das Risiko von Fehlentwicklungen. Durch heterogene Perspektivierung ist es möglich, das eigene Profil Schritt für Schritt zu schärfen.
  • Zugang zu neuen Technologien
    Innovationspartner bringen oft einen frischen Blick und Kompetenzen hinsichtlich technologischer Trends und Tools mit, die intern nicht verfügbar sind.
  • Interdisziplinäre Impulse
    Die Zusammenarbeit mit Expert:innen aus anderen Branchen und mit verschiedenen Hintergründen eröffnet neue Perspektiven und fördert unkonventionelle Lösungen für die Problemstellungen von morgen.
  • Nachhaltige Wettbewerbsfähigkeit
    Unternehmen können ihre Innovationskraft langfristig sichern und sich erfolgreich im Markt differenzieren. Dabei ist es möglich, sich auf die eigenen Stärken zu besinnen und neue Kompetenzen des Innovationspartners nach Bedarf einfließen zu lassen.

Praxisnahe Einsatzszenarien: Innovationspartner in Aktion

Um im Folgenden ein wenig mehr über die tatsächlich gewinnbringende Arbeitsweise, wie sie sich innerhalb von Innovationspartnerschaften Bahn bricht, zu berichten, haben wir uns die Mühe gemacht und fünf verschiedene Ausprägungen einmal näher betrachtet. Die Aufzählung ist damit keinesfalls abgeschlossen, vielmehr wurde hier ein Feld eröffnet.

  1. Kooperation zwischen Start-up und Mittelstand
    Ein klassisches Beispiel für erfolgreiche Innovationspartnerschaften ist die Zusammenarbeit zwischen etablierten Mittelständlern und agilen Start-ups. Ein Maschinenbauunternehmen kann beispielsweise gemeinsam mit einem jungen Softwareunternehmen eine IoT-Lösung entwickeln, die es ermöglicht, Produktionsdaten in Echtzeit auszuwerten. Während der Mittelstand Expertise in Prozessen und Fertigung mitbringt, liefert das Start-up frische Ideen und schnelle Iterationen – das Ergebnis: eine marktreife Lösung, die zu entwickeln es unter anderen Umständen Jahre gebraucht hätte.
  2. Hochschulen als Innovationsmotor
    Forschungskooperationen mit Hochschulen sind ein weiteres starkes Praxisbeispiel. So können Unternehmen im Rahmen von Forschungsprojekten nicht nur von der neuesten wissenschaftlichen Erkenntnis profitieren, sondern auch Zugang zu Talenten erhalten, die später als Fachkräfte rekrutiert werden können. Mittels sogenannter Matchingplattformen ist es möglich, die Verschaltung zwischen Industrie und Akademie noch enger zu gestalten. Ein konkretes Beispiel für eine Innovationspartnerschaft ist die Entwicklung nachhaltiger Materialien in Zusammenarbeit mit einer Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW), die den Sprung vom Labor in die Serienproduktion ermöglicht und einen Wettbewerbsvorteil für das kooperierende Unternehmen bereithält.
  3. Cross-Industry-Kooperationen
    Manchmal entstehen bahnbrechende Innovationen erst durch den Austausch zwischen völlig unterschiedlichen Branchen. So führte eine interdisziplinäre Innovationspartnerschaft zwischen einem Energieversorger und einem E-Mobility-Anbieter zur Entwicklung eines skalierbaren Ladeinfrastruktursystems für urbane Räume. Hier zeigt sich, dass Innovationspartner nicht aus der eigenen Industrie kommen müssen, um echten Mehrwert zu schaffen – es ist sogar äußerst gewinnbringend, wenn zwei oder mehr Unternehmen aus wesensverschiedenen Branchen mit vereinten Kräften an Lösungen für drängende Probleme arbeiten, die sie aus ihrer jeweils idiosynkratischen Brille betrachten.
  4. Innovationspartnerschaften in der Verwaltung
    Auch öffentliche Institutionen profitieren von Innovationspartnern. In vielen Städten werden Open-Data-Initiativen genutzt, um Smart-City-Lösungen zu entwickeln, die den Verkehr optimieren oder den Energieverbrauch senken. Durch die Zusammenarbeit von Verwaltung, Tech-Unternehmen und Zivilgesellschaft entstehen Lösungen, die den Bürger:innen direkt zugutekommen. Sogenannte Public-Private-Partnerships (PPPs) können einen gewaltigen Unterschied machen, wenn es um innovative Neuerungen, wie etwa neue Mobilkommunikationsstandards geht.
  5. Internationale Innovationsnetzwerke
    Für Unternehmen, die global agieren, sind internationale Innovationspartner besonders wertvoll. Ein Konsortium aus mehreren europäischen Unternehmen kann zum Beispiel gemeinsam an Lösungen für den CO₂-neutralen Transport arbeiten, gefördert durch EU-Programme wie Horizon Europe. Dies eröffnet nicht nur Zugang zu Fördermitteln, sondern auch zu einem Netzwerk von Partnern, die Expertise aus verschiedenen Ländern einbringen.

Real World Case Studies

  • UnternehmerTUM & BMW: Circular Republic
    UnternehmerTUM, der Startup-Inkubator der Technischen Universität München, arbeitet gemeinsam mit BMW an der Initiative Circular Republic. Ziel: Lösungen für die Circular Economy zu entwickeln, z. B. in den Bereichen Batterie-Recycling und Elektromobilität. Diese Innovationspartnerschaft verbindet akademische Forschung, Industrie-Know-how und Startup-Agilität, um nachhaltige Produkte und Systeme schneller und praxistauglicher zu gestalten. Financial Times
  • University–Industry Partnerships in Action (UIIN Casebook)
    UIIN hat eine Sammlung von Fallstudien veröffentlicht, die zeigen, wie Hochschulen und Betriebe weltweit zusammenarbeiten – z. B. in Spanien, Deutschland, Italien und den Niederlanden. Diese Partnerschaften reichen von langfristigen Forschungskooperationen bis zu Startups, die akademisches Wissen nutzen, um reale Probleme zu lösen. UIIN
  • Siemens’ Strategic University Relations (Germany)
    Die Siemens AG betreibt ein Programm, das Partnerschaften mit Universitäten strategisch auf mehreren Ebenen fördert – gemeinsame Forschungsprojekte, Co-finanzierung von Professuren, Kollaborationen bei Forschung und IP-Entwicklung. Diese Initiativen stärken nicht nur die Innovationsfähigkeit von Siemens, sondern auch das Innovationsökosystem rund um die Hochschulen. UIIN
  • Corporate–Startup Collaboration in Europe – EIC Bericht
    Der European Innovation Council hat kürzlich einen Bericht herausgegeben, der aufzeigt, wie Kooperationen zwischen Corporates und Startups die Skalierung von Deep Tech und industrielle Transformation fördern. Solche Partnerschaften bieten Startup-Unternehmen Zugang zu Ressourcen, Marktzugang und Erfahrung; Corporate Partner profitieren von Agilität, Kreativität und Innovation. European Commission
  • Case Studies of SMEs Leveraging IP (European Patent Office)
    Das EPO hat verschiedene Fallstudien veröffentlicht, in denen kleine und mittlere Unternehmen (KMUs) Patent- und IP-Strategien erfolgreich eingesetzt haben, um Innovation voranzutreiben und ihre respektive Marktposition zu stärken. So existieren zum Beispiel Unternehmen, die durch Patentierung und gezielten Technologietransfer neue Produktlinien schafften oder sich in ihren jeweiligen Nischenmärkten deutlich zu differenzieren vermochten. EPO

Innovationspartnerschaften als Teil einer langfristigen Geschäftsstrategie

Ein Innovationspartner ist nicht nur ein kurzfristiger Projekt-Dienstleister. Es handelt sch vielmehr um einen Zusammenschluss von Expert:innen, denen vor allem an langfristigen Erfolgen gelegen ist. Unternehmen, die strategische Innovationspartnerschaften eingehen, schaffen sich eine kontinuierliche Pipeline, die mit neuen Ideen angereichert ist. Dadurch ist es ihnen möglich, sich nicht nur anzupassen, sondern die Gegenwart aktiv mitzugestalten.

Fazit: Die Kooperation mit einem Innovationspartner als strategischer Hebel

Die Zusammenarbeit mit einem Innovationspartner ist heute mehr als eine nette Option – sie ist ein entscheidender Hebel für zukunftsfähiges und nachhaltiges Wirtschaften. Externe Innovationskraft mit der eigenen Expertise zu verbinden, hilft dabei, die Grundlage für mutige Entscheidungen, frische Ideen und Lösungen, die auch in dynamischen Märkten Bestand haben zu schaffen. So wird aus Kooperation ein echter Wettbewerbsvorteil – Heute bereits die Schwierigkeiten von morgen in den Blick zu nehmen, ist ein hehres Unterfangen, das die Zukunft des eigenen Unternehmens zu sichern vermag.

Quellen

Financial Times (UnternehmerTUM tops ranking of Europe’s leading start-up hubs)

UIIN (University-industry partnerships in action: Inside the new UIIN Casebook)

UIIN (How leading universities build strategic university-industry partnerships)

European Commission (New EIC Report Explores How Corporate–Startup Partnerships Drive Innovation)

EPO (Innovation case studies)

Über den Autor

Jonas ist Kommunikationsexperte und zeichnet sich seinerseits verantwortlich für die sprachliche Darstellung der Taikonauten, sowie hinsichtlich aller öffentlichkeitswirksamen R&D-Inhalte. Nach einiger Zeit in der universitären Forschungslandschaft ist er angetreten, seinen Horizont ebenso stetig zu erweitern wie seinen Wortschatz.

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